HASPINGER-FEIER 1959
Oder: Ringen um eine österreichische Identität
"Großkundgebungen für P. Haspinger", "Erhebende Haspinger'-Feiern in Wolkersdorf und Traunstein [sic!]. Bekenntnis zu Südtirol - Ing. Figl unter den Ehrengästen - Jubel um Südtiroler Kapelle", so lauteten die Schlagzeilen der Weinviertler Regionalpresse.
Die "Pater-Haspinger-Feier" wurde am Samstag, den 26. September 1959, in Wolkersdorf mit einem "Heimatabend" im Gasthaus Klaus eingeleitet. Die Südtiroler Musikkapelle "Pater Haspinger", angeführt vom Bürgermeister von St. Martin im Gsiestal, des Geburtsortes von Johann Simon Haspinger in Südtirol, spielte auf und eroberte "im Sturm die Herzen ihrer Gastgeber".
Die Musikkapelle Haspinger
Die "Musikkapelle Haspinger" aus Südtirol auf der Hauptstraße in Traunfeld.
Sammlung Wieshofer, Traunfeld.Fachlehrer Johann Galler, der einen Großteil der Vorarbeiten für die Feierlichkeiten geleistet hatte, hielt dann einen viel beachteten Lichtbildervortrag über Pater Haspinger, den Mitstreiter Andreas Hofers, sowie über die Geschehnisse 1809 im Gerichtsbezirk Wolkersdorf.
Die Festschrift von Johann Galler
Titelblatt der "Haspinger-Feier"-Festschrift von Johann Galler. Der Absicht der Festschrift, der Feier Dauer und Nachhaltigkeit zu verleihen, wurde aber nicht entsprochen. Die Feier geriet in Wolkersdorf bald in Vergessenheit, und die neue österreichische Identität fand ihren Ausdruck in Bildern, die weniger in die Vergangenheit als in die Zukunft wiesen und an Wiederaufbau und Wirtschaftswunder orientiert waren.