Wie WOLKERSDORF feiert(e)

HASPINGER-FEIER 1959

Oder: Ringen um eine österreichische Identität

Sonntags, den 27. September, kam es in Traunfeld (nicht in Traunstein, wie fälschlich in den "Weinviertler Nachrichten" angegeben) zum ersten Höhepunkt der Feierlichkeiten. Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, unter denen sich u.a. der Minister a. D. und Präsident des Österreichischen Bauernbundes Josef Kraus und Staatssekretär Dr. Hermann Withalm befanden, zelebrierte der Südtiroler Kooperator Haspinger, ein Urgroßneffe Pater Haspingers, die Feldmesse.

Die Ehrengäste

Die Ehrengäste

Die erste Reihe bei den Veranstaltungen in Traunfeld war hochrangig besetzt. Dritter von links: Nationalrat Kulhanek aus Hautzendorf, rechts daneben Staatssekretär Dr. Withalm, die Gattin von Bauernbundobmann und Minister a. D. Kraus, Kraus. Rechts in der letzten Reihe ein Chargierter der Wolkersdorfer Studentenverbindung "Herulia". Im Hintergrund ein Fahnenwald, wie er vor allem für die Festkultur der Zwischenkriegszeit typisch war.

Sammlung Wieshofer, Traunfeld.
Kooperator Michael Haspinger

Kooperator Michael Haspinger

Die "vaterländische Brücke" zwischen (Süd-)Tirol und dem Weinviertel, wie sie bei den Feierlichkeiten geschlagen wurde, ruhte auf der Basis der katholischen Kirche. Im Bild Kooperator (Kaplan) Michael Haspinger, der Urgroßneffe von Pater Haspinger bei der Festmesse in Traunfeld. Hinter ihm die konzelebrierenden Priester aus der Umgebung. Pfarrer Riepl aus Traunfeld, Pfarrer Treml aus Wolfpassing und Dechant Stracker aus Wolkersdorf.

Sammlung Wieshofer, Traunfeld.

Im Anschluss daran erfolgte u.a. die Enthüllung einer Gedenktafel an der Kirche, und der Traunfelder Bürgermeister Schwelle pflanzte unter Assistenz von Tirolern eine Eiche zum Gedenken an diese Feier.

Gedenktafel

Gedenktafel

Um dem Gedenken von 1959 auch Dauer zu verleihen wurde an der Kirche in Traunfeld eine Gedenktafel enthüllt und vom Urgroßneffen Kooperator Michael Haspinger geweiht.

Sammlung Eminger, Wolkersdorf.

Die Festansprache hielt dann der Präsident des Tiroler Heimatbundes, Müssiggang. Der Lehrerchor des Bezirkes Mistelbach sang die Lieder "Ach Himmel, es ist verspielt" und "Innsbruck, ich muss dich lassen", dann defilierten die teilnehmenden Verbände - Ländliches Fortbildungswerk, Katholische Jugend, Lehrerchor, Musikkapellen, die katholische Studentenverbindung "Herulia", der Bund der Tiroler, Kameradschaftsverbände etc. - vorbei am seinerzeit von Pater Haspinger erbauten Pfarrhof. Den Abschluss der Feier in Traunfeld, an der angeblich 1.500 Personen teilgenommen hatten, bildete ein gemütliches Beisammensein.