Wie WOLKERSDORF feiert(e)

ERSTER MAI

Oder: Arbeiterschaft in Bewegung

Mit dem Verbot der sozialdemokratischen Partei wird auch in Wolkersdorf die Tradition der sozialistischen Maifeiern gewaltsam beendet; von spezifischen Umwertungsbemühungen des Ersten Mai im Sinne des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes ist in Wolkersdorf wenig bekannt.

Die Wolkersdorfer Nationalsozialisten hingegen bemühten sich, die Maifeiern mit ihren ideologischen Inhalten aufzuladen. Sie zelebrierten den 1. Mai zwar als "richtiges Volksfest", in Wahrheit war es aber ein exklusiver "Nationalfeiertag" der Deutschen, der Andersdenkende, Behinderte, Juden etc. als "Gemeinschaftsfremde" aber ausschloss. In die Feier eingebunden waren v.a. die Jugendorganisationen der Nationalsozialisten in Wolkersdorf: der "Bund deutscher Mädchen" und die "Hitlerjugend" sowie die Buben des Spielmannszuges des "Deutschen Jungvolks". Der Maibaum wurde nun von der Ortsgruppe der NSDAP aufgerichtet.

Erster Mai 1938

Erster Mai 1938

Erster Mai 1938. Auch nach dem "Anschluss" 1938 wurde die Feier des Ersten Mai beibehalten. Die Nationalsozialisten trachteten, das Fest in ihrem Sinne neu aufzuladen. Zumindest die Häuser am Hauptplatz - nunmehr "Adolf-Hitler-Platz" genannt - wurden mit Hakenkreuzfahnen beflaggt. Die zahlreichen Gliederungen der NSDAP-Ortsgruppe nahmen neben dem Gemeindeamt Aufstellung.

Sammlung Schleifer, Wolkersdorf.