Wie WOLKERSDORF feiert(e)

FRONLEICHNAM

Oder: Katholische Kirche in Bewegung

Die lange Dauer der Prozession ist aber auch auf die große Teilnehmer- und Teilnehmerinnenschaft zurückzuführen, die sich etwa 1958 neben den Privatpersonen aus Kameradschaftsbund, Schuljungend samt Lehrkräften, Chargierten und Studenten der Mittelschülerverbindung "Herulia", Mädchen und Buben der Jungschar, Kindern des Kindergartens, Erstkommunikanten, den Mitgliedern zweier Musikkapellen, dem Kirchenchor, den Ministranten und Vertretern der Geistlichkeit zusammen setzte.

Buben im Kindergartenalter 1961

Buben im Kindergartenalter 1961

Fronleichnam 1961. Buben im Kindergartenalter mit der typischen Schärpe blicken interessiert in die Kamera. Wenige Jahre nach dem Staatsvertrag war der österreichische Wappenadler auch Bestandteil der "Kindermode".

Sammlung Gertrude Schmid, Wolkersdorf.

Das Allerheiligste unter dem von Männern der Freiwilligen Feuerwehr getragenen "Himmel" trug der Ortspfarrer Dechant Stracker, dem "Himmel" folgten gesondert Mitglieder der Gemeindevertretung, unter die sich regelmäßig auch die in Wolkersdorf ansässige bürgerliche Politprominenz wie der damalige Staatssekretär Dr. Withalm gemischt hatte.

Fronleichnamsprozession 1995

Fronleichnamsprozession 1995

Fronleichnamsprozession 1995. Vorne Mitglieder der Studentenverbindung "Herulia", dahinter Vertreter der Vertriebenen aus Mödritz in Südmähren in Tracht und mit Fahne, die in blutroter Farbe die ehedem überwiegend deutsch besiedelten Gebiete der jetzigen Tschechischen Republik zeigt. Obwohl Vertriebene aus Mödritz seit Kriegsende in Wolkersdorf leben, treten sie erst seit 1979 als eigene Gruppe bei der Prozession in Erscheinung und stellen in Wolkersdorf erst seit damals ihre sudetendeutsche Identität öffentlich dar.

Sammlung Gaßer, Wolkersdorf.