Wie WOLKERSDORF feiert(e)

FRONLEICHNAM

Oder: Katholische Kirche in Bewegung

Eine besondere Rolle innerhalb der Fronleichnamsprozession hatte und hat eine Abordnung der Weinhauerburschen, die den Zug mit dem so genannten "Hauerfahn" begleiteten. Diese große grüne Standarte, die auf der einen Seite die heilige Notburga, auf der anderen Jesus als Gärtner und die vor ihm knieende Magdalena zeigt, wird ob ihres Gewichtes von acht Burschen getragen.

Die Hauerburschen mit der Fahne

Die Hauerburschen mit der Fahne

Hauerburschen mit der Fahne auf der Hauptstraße, ca. Anfang Fünfziger Jahre. Ganz links im Bild mit dem Rücken zur Gehrichtung der "Fahnenmeister", der während des gesamten "Umgangs" sowohl Burschen als auch Fahne im Auge behält. Durch Handbewegungen und kurze Zurufe dirigiert er die Fahnenträger u.a. unter den damals noch niedrig hängenden Leitungsdrähten etc. Die Burschen von links nach rechts: Johann Tröstler, Emmerich Hrebenda, Josef Scharbl (riesenhafter Hauptstangenträger), Alois Kubicek, Franz Leberwurst, Franz Stubam ("Schwoafzahrer"), Pleil.

Sammlung Nowotny, Wolkersdorf.

Diese Tätigkeit war eine ehrenvolle Aufgabe, um deren Ausübung mitunter heftig gestritten wurde. So musste 1897 gar mittels Gemeinderatsbeschluss eine Regelung formuliert werden, die eine gerechte Aufteilung dieses Amtes zwischen den rivalisierenden Burschengruppen des "äußeren Marktes" auf der einen und des "inneren Marktes" auf der anderen Seite gewährleistete.

Die Hauerburschen in der Prozession

Die Hauerburschen in der Prozession

Die Prozession kommt gerade aus der Adlergasse, quert die Brünnerstraße und biegt über den Julius-Bittner-Platz in die Hauptstraße ein. Ende Siebziger, Anfang Achtziger Jahre. Schön erkennbar ist hier der erste Teil der Prozessionsordnung. Hinter dem nicht mehr sichtbaren Kreuzträger folgen die Hauerburschen, dann die Musikkapelle, der Kameradschaftsbund mit Fahne, dann die Kindergartenkinder.

Sammlung Gaßer, Wolkersdorf.